Schoen gefunden, gratuliere
Weil mich sowas mit den Verdiensten und Lebenshaltungskosten auch interessiert hier ein kurzer Auszug
Aus dem 18. Jh. sind zahllose Beispiele für Löhne und Preise bekannt. Es ist gut möglich,
dass Sie bei
Ihren Münzstudien, etwa in Archiven, auf alte Rechnungen stoßen, die hierüber näher Auskunft geben.
Ein Taglöhner verdiente um 1770 etwa 50 Taler im Jahr
Ein Handwerker Maurer oder Zimmermann bekam 70 Taler.
Lehrer bezogen zwischen 80 und 200 Taler.
Aus preußischen Militärarchivalien gehen die Besoldungen der einzelnen Dienstgrade hervor.
Ein Infanterist erhielt z.B.
pro Monat
fünf Taler und vier Groschen, davon wurden allerdings
ein Taler und fünf Groschen für die Ausrüstung einbehalten.
Fähnriche und Leutnants erhielten 11 bzw. 14 Taler unter Einbehaltung von drei bzw. vier
Talern.
Ein Generalleutnant konnte hingegen 4.000 Taler,
ein Generalfeldmarschall sogar 10 - 12.000 Taler pro Jahr einstreichen.
Die Lebenshaltungskosten rangierten um
1740 im Pfennig - und Groschenbereich.
Ein Pfund Butter kostete zwischen drei und vier Groschen,
ein Pfund Speck drei Groschen sechs Pfennig,
ein Ei zwischen drei und vier Pfen nig
und ein Liter französischen Landweins zwischen vier und acht Groschen.
Auch Kleidung war relativ preiswert.
Ein Paar Strümpfe kosteten zwischen 12 und 18 Groschen,
Eine Elle Leinen machte drei Groschen,
ein Hut zwei Taler und
ein Paar Stiefel 15 Taler
aus:
http://forum.ahnenforschung.net/archive/index.php/t-
68362.html
In einer Statistik über den Kreis Warburg
(NRW)
ist als
Jahresbedarf (Ausgang 18. Jhdt. ??) einer Arbeiterfamilie mit 4 kleinen Kindern folgendes veranschlagt:
80 Taler für Nahrungsmittel
10 Taler für Wohnung
12 Taler für Brennmaterial
24 Taler für Kleidung und Wäsche
4 Taler für Hausrat,
gesamt
130 Taler.
aus:
http://wiki-
de.genealog
y.net/Geld_und_Kaufkraft_ab_1750#Punktuelle_Einkommensbeispiele
Punktuelle Einkommensbeispiele
Hoechst am Main um 1766: In der Porzellanmanufaktur Hoechst wurden folgende
Monatslöhne
gezahlt:
o
Direktor, der außerdem als Buchhalter arbeitete: 33 Gulden, 20
Kreuzer
o
Kontrolleur über Arbeiter, Tagelöhner und Fuhrwerke: 16 Gulden, 40 Kreuzer
o
Blumenmaler: 30
-
35 Gulden
o
Malerlehrjunge: 5 Gulden
o
Farbenhersteller: 20 Gulden
o
Heizer für sämtliche Öfen und Herde: 26 Gulden, 40 Kreuzer
o
Tagelöhner zum Holzspalten:
8 Gulden
Beispiele von Lebenshaltungskosten
Frankfurt am Main um 1740
o
1 Herrschaftsmahlzeit: 36
-
48 Kreuzer
o
1 Dienermahlzeit mit Bier: 12 Kreuzer
o
Wöchentliche Miete in einer guten Herberge Frankfurts: 45 Kreuzer
o
Stallmiete für 1 Pferd: 1 Kreuzer
o
Mietk
utsche innerhalb Frankfurts von früh bis abends: 4 Gulden, 30 Kreuzer
o
Holztransport vom Wald in die Stadt: 2 Gulden
o
Belohnung für die Anzeige eines Brandstifters: 75 Gulden
Viehpreise
26.03.1737
Lembeck
: Erwerb von 5 Schafen und 8 Widdern, das Stück zu 1/2 Rt
aus:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?t=6331(Weimarer Raum)
Im 18. Jahrhunder
t bezahlte man in Talern. Ein Taler wurde in 24 Groschen oder in 90 Kreuzer
gewechselt.
Ein Handwerksmeister verdiente zur Zeit Goethes 200
-
600 Taler im Jahr. Das reichte für ein sehr
bescheidenes Leben.
Was bekam man für einen Taler Ende des 18. Jahrh
underts?
Zum Beispiel
6 kg Fleisch oder
12 kg Brot, aber nur
½ Pfund Tee oder
1 kg Tabak oder
2 Flaschen Champagner.
Für zwei möblierte Zimmer und Kost musste man jährlich 100
-
120 Taler rechnen.
Elf Bewohner von Weimar hatten ein Jahreseinkommen,
das über 2000 Taler lag.
Goethe war einer von ihnen. Als Schriftsteller nahm er bis 1787 jährlich 1500
-
2000 Taler ein,
als Weimarer Geheimrat bekam er noch einmal soviel; 1816 betrug sein Ministergehalt gar
3100 Taler.
Das war recht üppig, wenn man die
Einkünfte seiner Kollegen betrachtet:
Wieland bekam als Hofrat und Prinzenerzieher in Weimar 1000 Taler (später 600 Taler
Pension).
Der Philosoph Kant verdiente als Professor in Königsberg 747 Taler, etwa so viel wie Lessing
in Hamburg und Wolfenbüttel
.
Als Hofmeister (Privatlehrer) bekam Hölderlin in Frankfurt 150
-
200 Taler; davon konnte man
kaum leben.
Schiller hatte als Geschichtsprofessor in Jena nur 200, als Hofrat in Weimar dann 400 Taler
(so viel wie die von Goethe nach Weimar geholte Hofsäng
erin Corina Schröter); erst ein Jahr
vor seinem Tod konnte er (mit der leeren Drohung, an das Berliner Nationaltheater
abzuwandern) 700 Taler beim Herzog rausschlagen."
aus:
http://www.sardemann.de/html/chronik.html
Ebenfalls von Interesse ist die Wertrelation des Thalers zu den Waren in der damaligen Zeit. Die
Kaufkraft des Thalers betrug um 1785:
15 Pfund Fleisch bester Qualität oder
25 Pfund Brot
2 Pfund Tabak
4 Pfund Tee
2 Flaschen Champagner
1 Paar Schuhe
http://baron-schmiedel.beryllweb.de/htm/kaufkraft.pdf