Zuerst einmal ganz privat an dich, Olli:
Ich finde es absolut super das du dich mit der Materie auseinandersetzt und dich kritisch zu Wort meldest
Die von dir geäusserten Vorschläge sehe ich als konstruktiv an und das wäre schon fast der Idealweg. Leider sieht die Realität etwas anders aus.
Ich versuche mal auf die von dir angemerkten Punkte einzugehen und die seit vielen Jahren gärende Problematik so knapp wie möglich aufzugreifen und mit ein paar Anmerkungen zu versehen.
Olli schrieb:
1. Eine Petition zur Mittelkürzung der Hessenarcheologie
Meine Gegenfrage: Warum und weshalb sollte das gemacht werden? Wallenstein ist ja aus RP und nicht aus Hessen, glaube nicht das das dann viel bringt oder haben sich noch andere aus Hessen dem angeschlossen? Mir fehlt da irgendwo der Sinn in dem System. Auslöser für diese offene Kampfansage an die Heesen Archäologie war die scheinbar auf deren Betreiben angeleierte Hausdurchsuchung (
viewtopic.php?f=61&t=4496) bei Axel T. (NFG-Inhaber in Hessen wie du auch) und einigen anderen Sucherkollegen denen angebliche Fundunterschlagungen vorgeworfen wurden.
Die Idee der Petition wurde fallen gelassen. Alternativ wurden alle Abgeordneten des hessichen Landtags angeschrieben (siehe Anschreiben 1 auf heimatforscher.de) weitere Schreiben werden folgen- Ziel ist eine gezielte Kürzung von Mitteln mit dem Ziel alle kooperationswilligen Sondengänger aktiv einzubinden und somit der Amtsarchäologie die Chance einzuräumen die Kürzungen zu kompensieren.
Ja, ein rechtmäßiger und politich ausgerichteter Ansatz. Alle Bitten und Vorschläge der vergangen Jahre wurden von Amtsseite nicht angenommen.
So wie Hessen könnte es auch bald anderen Bundesländern ergehen.
Olli schrieb:
2. Zusammenarbeit mit den Archeologen bzw dem Lfda
Ich finde es wichtig sich mit den Behörden auszutauschen, zum einen bei Befund Erstellung sowie auch bei der Erschließung weiterer Bodendenkmählern.Ganz meine Meinung. Aber so lange Sondengänger ausgegrenzt und diffamiert werden wird es nie dazu kommen. Jeder Sondengänger kann seinen Beitrag an der Sicherung und Bewahrung unserer Geschichte bringen... wenn man ihn denn von Amtsseite lässt. Schau dir mal die Funde in England und Wales an und vergleiche das mit den Meldungen bei uns...
Selbst Amtsarchäologen kommen da bei einem Vergleich die Tränen.
http://www.dguf.de/fileadmin/AI/ArchInf-EV_Huth.pdfOlli schrieb:
3. Das Verhältnis zwichen freien und Nfg Sondlern
sollte besser werden, wird aber auch nur besser wenn von beiden gewisse Spielregeln eingehalten werden, diese aber eigentlich jedem bekannt sein müssten.Ich denke nicht das dieses generell schlecht ist. Ich kenne eine ganze Menge an NFG-Inhabern in den verschiedensten BL und noch mehr ohne NFG.
Leider sind aber in den Foren keine objektiven Meinungsquerschnitte vertreten sondern nur ein paar Einzelmeinungen. Diese sagen nicht so viel über die Stimmung unter den Sondengängern aus.
Ich bin der Meinung das nicht einmal 5% der Sondengänger überhaupt in einem Forum angemeldet sind.
Olli schrieb:
4. Nfg Sondler nochmal:
JA ich zähle auch zu denen, ich musste aber leider auch mal einen "Freien Sondengänger" in Verbindung mit einem auch Nfg Sondler zur Anzeige bringen,
da die "Spielregeln" nicht eingehalten wurden und auf einem Gekennzeichneten Bodendenkmal gesondelt wurde. (Das ist schon etwas was mich ärgert, da es um die Geschichte meiner Heimat geht)Der Witz ist das auf Grund der Diffamierungen auf Amtsseite und der dadurch produzierten Verweigerungshaltung auf Seiten vieler freier Sondengänger und auch bei NFG-Inhabern, nie klare Spielregeln entwicklet worden sind. In der Mehrzahl der BL ist die Sondensuche auf einem BD nicht illegal. Solange man nicht gezielt nach Artefakten sucht... klingt widersprüchlich, steht aber so im Gesetz.
Hätte in den vergangenen Jahren beide Seiten Kooperationsbereitschaft gezeigt, hätte viel Energie und eine gigantische Menpower in konstruktive Arbeit fliessen können. Schade.
Olli schrieb:
5. Bei einem Schatzfund würde ich:
Das graben einstellen, die Stelle markieren, Zeugen anrufen zur Rückversicherung, Meldung machen (Zeitnahe) wenn es sich um einen "großen Fund" handelt, ist bestimmt jemand in kürze da. Man kann sich auch ohne große Anstrengungen ohne ins Bienennest zu stechen Rückversichern (Zeugen beiholen).Schade das die Situation schon so verfahren ist das man auch an Zeugen denken muss. Wenn du den Fund aber nicht ausgräbst, dann wird es schwierig bspw. Urheberrechte, Entdeckeranteil & Co. zu sichern.
In England und Wales ist das besser geregelt, da kannst du auch einen angegrabenen Fund melden und wirst nicht schlechter gestellt.
Hört sich nach Habgier an. Ist aber nur einen Schritt weiter gedacht. Nicht jeder ist bereit sich für ein halbes Butterbrot enteignen zu lassen. Vor etlichen Jahrzehnten hat man aus diesen Gründen die Schatzregale abgeschafft und schon stiegen wieder die Fundmeldungen... heute erwartet man das mit Schatzregal die Fundmeldungen wieder ansteigen sollen?
Da stimmt doch was nicht so ganz...
Wenn Finder dann noch als Raubgräber und Fundunterschlager dargestellt werden, wer ist dann noch so verrückt und meldet etwas?
Schade.