OK Buchner, dann mal für die Ungläubigen langsam bzw. Schritt für Schritt...
Dass das hier abgebildete Fundstück schon mal von seiner Funktion her als eine Nadel (d.h. ein Stück Metalldraht mit einer sich konisch verjüngenden Spitze) angefertigt wurde, ist sicher auch für Dich unstrittig, oder!?
D.h. auch Du hältst es ja ganz sicher nicht für ein Stück Maschendrahtzaun, für einen zu dünn und zu lang geratenen Nagel, für Stacheldraht, eine Elektroleitung o.ä.
Wenn Du für diese sehr klassische Form der Spitze eine andere Funktion als "Nadel" findest, lass sie uns hören!
Leider ist der obere Teil unserer Nadel (z.B. Rund- oder Flachkopf, eine Öse o.ä.) im vorliegenden Fall abgebrochen, was eine weitere Klassifizierung und Datierung tatsächlich erschwert aber ja nicht unmöglich macht.
Es gibt sogar gerade in diesem Bereich sehr viele Vergleichsstücke zum Anschauen in Museen.
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Die Funktion als Nähnadel scheidet aufgrund der Länge aus (Es gibt zwar Ausnahmen wie Nadeln für Fischernetze, Säcke, o.ä aber dazu fehlt wiederum die erforderliche Dicke bzw. Stärke.)
Eine Hutnadel scheidet meiner Meinung nach ebenfalls aus, und zwar aufgrund der Art der hierfür zu groben Herstellung und des verwendeten Materials. (Ja, das Material ist Bronze. So schwer ist die Eingruppierung auch hier nicht! Das lernst Du, wenn Du mal mehr als 20 Jahre unterwegs bist!
)
Fazit: Eine Datierung auf eine antike Gewandnadel erscheint mir also nicht allzu weit hergeholt.
Was denkst Du denn, welches Alter und welche Funktion die Nadel hatte???