Hallo zusammen,
ich habe eine PN mit neuen Merkwürdigkeiten des von einem Detektorhändler durchgeführten "Ingotest" erhalten. Zum Hintergrund: Ingo war ein früherer Suchkollege von mir, der mit Hilfe eines Gestells und einem schräg in den Boden getriebenen Stab variable Tiefentests durchgeführt hat. Da er diese Testeinrichtung entwickelt hat, wurde der Test nach ihm benannt.
Ein großer Nachteil dieses Test ist, dass das Objekt KEINE Verbindung mit dem umgebenden Boden hat, da es in einem beweglichen Stab (Holz o.ä.) eingebettet ist. Die aktuell durch den Detektorhändler publizierten Tiefenwerte sind durch die Bank unplausibel und widersprechen in einigen Punkten nachweisbar den jahrelang in der Praxis gewonnenen Erfahrungen.
Nachdem das schlechte Abscheiden des Fisher F75, der definitiv zu den am tiefsten gehenden Geräten gehört, bereits in der Vergangenheit für Unverständnis bei den erfahrenen Suchern geführt hat, ist nun eine weitere Unplausibilität hinzukommen. Der Tesoro Lobo schneidet in dem Test auf mineralisiertem Boden sehr schlecht ab und liegt nur knapp über dem ACE 150.
Das entspricht in keinster Weise der Praxis. Gerade auf mineralisierten Böden wird der Lobo aufgrund seiner guten Ortungseigenschaften bevorzugt eingesetzt. Ich selbst nehme auf solchen Böden selbstverständich die Loboelektronik meines Hybriddetektors.
Wenn man unterstellt, dass der Händler die Testergebnisse nicht zu seinem Gunsten manipuliert hat, lässt dies nur ein Schluß zu. Die Testergebnisse sind nicht repräsentativ, praxisfern und damit weitgehend wertlos. Offenbar führt der fehlende Kontakt des Fundstücks zum Boden und der mit Luft gefüllte Testkanal zu einer unvorhersehbaren Beeinflussung der Ergebnisse. Gerade übersteuerte Geräte reagieren auf solche künstlichen Bodenanomalien mit einem Phantomsignal, welches unerfahrene Tester fälschlich für ein reales Ortungssignal halten.
Ich habe früher selbst Tiefentests mit einem verstellbaren Rohr durchgeführt. Allerdings bin ich bereits nach kurzer Zeit, gerade wegen der Problematik des gestörten Bodens, davon abgekommen und teste nur noch an Objekten die bereits seit mehreren Jahren vergraben im Boden liegen. Auf meinem Testfeld zeigt sich, dass es unerklärliche Ausreisser oder vermeintliche Tiefenwunder nicht gibt. Die Tiefenwerte der Geräte liegen bei ähnlicher Spulengröße alle recht nah beieinander und dies bestätigt auch die Praxis.