treasureisland hat geschrieben:Eine helle Hose zu tragen, auf der man sie gut erkennen und ab und zu "sichten" und wegschnipsen kann, hilft auch schon etwas. Musste die Tage etliche von der Kleidung entfernen und am Ende hatte sich natürlich doch eine festgesetzt.
Es dauert meine ich eine Weile, bis die Krankheiten übertragen werden/die Zecken ihren Mageninhalt in die Wunde leeren. Wenn man nicht weiß, wie man sie gezielt und schnell entfernt oder es mühsam ist, weil sie sehr klein sind, kann es sinnvoll sein, den Körper dicht über der Haut z.B. mit einem Skalpell abzutrennen, so dass nur die Beißwerkzeuge in der Haut verbleiben (habe ich zumindest gehört und es erscheint mir sinnvoll). So verhindert man, dass Krankheitserreger aus dem Magen der Zecke durch übermäßiges Quetschen oder eine Stressreaktion des Tieres übertragen werden. Die in der Haut verbliebenen, an sich harmlosen Reste, entfernen sich irgendwann "von selbst" (durch Hautabschuppung, beim Duschen...).
Grüße
Uhhhhh ... ganz schlecht ... bitte nicht machen!
Für Borreliose-Bakterien (für die es keine Impfung gibt) gilt diese "Inkubationszeit" von 8-12 Stunden ... manche behaupten auch 24 Stunden, ich würde lieber die 8 Stunden als oberste Grenze nehmen um eine Zecke rechtzeitig zu entfernen.
Diese Zeit gilt aber NICHT für den FSME Virus, dieser ist nämlich sofort beim Zustechen der Zecke im Blut, da sich der Virus hauptsächlich im Stechapparat und weniger im Körper der Zecke befindet. Das einzige was hier hilft eine vorzeitige Impfung in betroffenen Risikogebieten. Hat man keine Impfung und bekommt diese Viren ab, kann man nur noch beten und im Krankenhaus eventuelle Symptome bekämpfen.
Das heisst aber nicht, dass ein FSME Befall immer schwer oder gar tödlich verläuft. Es gibt sogar Fälle, da wurde eine FSME nicht mal wahrgenommen. Ein FSME-Opfer, das überlebt hat, ist sogar laut Expertenmeinung lebenslang immun. Rein theoretisch ist es sogar möglich, sich durch Milch von Kühen anzustecken, wenn diese von FSME zecken befallen sind ... aber da die Milch eh erhitzt wird ... und ausserdem: keine Panimache jetzt
Also es hilft letztendlich nur: impfen impfen impfen ... ich würde mich sogar impfen lassen, wenn ich "nur" ein paar dutzend Kilometer ausserhalb eines Risikogebiets wohnen würde, denn FSME breitet sich AFAIK immer weiter aus, anstatt rückgängig zu werden.
Mit Borreliose hat man leider überall in Deutschland zu kämpfen, dagegen hilft leider nix ... da hat man aber wiederrum in den meisten Fällen die Krankheit mit anschließendem Antibiotika unter Kontrolle, aber auch hier gibt es Ausnahmen und sogar tödliche Fälle, also Thema zecken nicht zu locker sehen.
Andererseits sollte man sich auch nicht verrückt machen lassen, die Pharmakonzerne sind auch gewollt ihre Impfdosen loszuwerden, deswegen wird hier und da schonmal ein bisschen übertrieben.
Beim sondeln hat mir auch geholfen: Gummistiefel mit Hose IM Stiefel ... zusätzlich die Hose im Stiefel in die Socke (sieht eh keiner). Helle Kleidung kann helfen, aber wer guckt sich schon ständig an, ob hier und da eine Zecke auf den Klamotten rumläuft? Bodennahes bis kniehohe Gräser vermeiden. Auch eine typische Situation die ich von mir kenne, wenn man sich bückt und der hintern halb rausguckt und dieser dabei aber mehrmals an Gräsern streift Auf Bäumen sitzen Zecken meiner Meinung nach sogut wie nie, diesen Kraftaufwand machen die sich gar nicht, weil das meiste Wild nun mal in bodennähe ist und eine Zecke es sich in der Regel nicht erlauben kann, daneben zu fallen.
Sofort nach dem sondeln gründlich abschütteln. Zuhause gleich frei machen, die Klamotten extra irgendwo hinlegen und gründlich Untersuchen, gerade die weichen Stellen (Kniekehle, Achselhöhle, hinterm Ohr, am Hals und vor allem auch die Intimzonen). Sollte man keine Zecke übersehen haben, ist man safe.
Sollte es doch eine geschafft haben:
Allzeitbereite Pinzette nehmen und den Sauger so eng wie möglich an der Haut packen. Man kann ihn auch ruhig rausdrehen, das hat sich als Methode bewährt (ja ich weiss, dass Zecken sich nicht reinbohren, trotzdem macht sich das Herausdrehen meistens besser). Und man sollte die Zecke schon versuchen im ganzen raus zu bekommen. ein verbleibender Stechapparat ist aber laut diversen Quellen nicht wirklich weiter tragisch, dieser stößt der Körper von alleine ab.
Auf keinen Fall Öl oder sowas nehmen, das versetzt die Zecke nur in Panik und sie scheidet Zeugs ab. Genauso wenig sollte man die Zecke quetschen (deshalb lieber nicht mit den bloßen Fingern entfernen). Die Zecke danach ordnungsgemäß töten (Feuerzeug oder mit dem Glas drüberrollen). Wichtig auch hier: Niemals mit dem Sekret der Zecke in Kontakt kommen.
Man muss nicht gleich zur Notaufnahme, aber im Zweifel ist es auch nicht verkehrt damit zum Arzt zu fahren. Vor allem wenn man sich eine fachgerechte "Entzeckung" nicht zutraut.
Aber vor allem bei jedweden Symptomen sollte man umgehend zum Arzt, Stichwort Wanderröte bei Borreliose oder grippeähnlichen Symptomen kurz nach dem Befall.
Grüße