An einem sonnigen Sonntag war ich mit meinem Moped unterwegs, um das Wetter zu genießen. Nach einer kurzen Pause am Straßenrand sah ich, dass Matze mich angerufen hatte. Natürlich ging mir sofort durch den Kopf, dass es sich dabei um einen Auftrag handeln könnte, sodass ich ihm zurückrief. „Hi Matze!“ „Hallo Janik, ich habe einen Auftrag für Dich!“ Ich hätte vor Freude in die Luft springen können. Endlich hatte ich mal wieder die Chance mich zu beweisen und zu zeigen, dass das Glück auf meiner Seite war. Ich schrieb also schnell die Nummer der Auftraggeber auf und erkundigte mich über die nötigen Details, wie z.B. Material des verlorenen Gegenstandes, Größe des Suchraums etc. Dabei kam Folgendes raus: Es muss sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ereignet haben. Die junge Frau war mit ihrem Verlobten spazieren. Sie gingen an einer Straße vorbei. Die Frau musste kurz in die Büsche. Genau dabei musste es passiert sein, denn sie erinnerte sich, dass sie ganz sicher zuvor den Ring anhatte. Natürlich war die Sache furchtbar peinlich und den Verlobungsring aus Weißgold mit einem wunderschönen Stein dran verliert man nicht einfach in den Büschen.
Sofort begannen sie natürlich mit der Suche. Im Dunkeln war aber nichts zu machen. Am nächsten Tag mähten sie das etwa kniehohe Gras per Hand, doch der Ring blieb immer noch verschollen. Daraufhin beschloss der Verlobte sich ein Metalldetektor anzuschaffen, welcher auch bald ankam. Doch auch die Suche mit diesem Gerät blieb erfolglos. Bei einem Test mit einer Goldkette fanden die Unglücklichen heraus, dass der selbstgekaufte Seben-Metalldetektor nicht auf die Ketten anspricht. Sie kamen bei einer weiteren Recherche auf unsere Homepage. Die Auftraggeberin fand das Angebot von Aktivsucher.de interessant, sodass sie Matze anrief.
Als ich nun alle nötigen Daten hatte, meldete ich mich bei der jungen Frau. Ich fand es die beste Idee direkt am selben Abend noch vorbeizukommen, da so die Chance, den Ring zu finden, noch sehr hoch ist. Es ist meist so, dass je mehr Zeit vergeht, desto die Wahrscheinlichkeit ist, dass eine andere Person den Ring findet. Wir verabredeten uns am Stuttgarter Fernsehturm, um von dort aus gemeinsam zur Verluststelle zu fahren.
Die Verluststelle befand sich an einer viel befahrenen Straße, sodass der Boden mit allerlei Schrott vermüllt war. Dies erschwerte die Suche insoweit, dass man zuerst den Schrott, der dem Signal des Ringes ähnelte, entfernt werden musste. Leider nahm das viel zu viel Zeit in Anspruch, was die Hoffnung auf Erfolg immer geringer scheinen ließ. Ich war aber davon überzeugt, dass heute ein Erfolgstag sein müsse. Ich ging ein Stückchen außerhalb des gemähten Feldes, hinein in den Gras-Dschungel. Ich bekam zuerst mehrere Signale, doch dann kam genau das eine, auf das ich gewartet hatte: ein sehr oberflächliches Signal, das in den Gold-Bereich deutet. Ich beute mich, um das Gras bei Seite zu schieben. Da lag er! Er war kleiner als ich ihn mir vorgestellt hatte.
Ich war total vollgepumpt mit Adrenalin. Endlich mal wieder ein Erfolg. Ich übergab sofort den Ring und die Frau fing an vor Freude zu schreien. Der Mann grinste und lächelte mir zu. Er meinte dann noch ganz cool dazu: „Der Matze hat uns schon gesagt, dass wir uns nicht von deinem Alter blenden lassen sollen. Du hast es einfach voll drauf!“
Wir wurden dann auch noch auf einen Drink eingeladen, was uns sehr freute. Wir starteten die Rückfahrt und konnten mit einem richtig guten Gewissen in die neue Woche starten.


