Hallo zusammen,
ich war seit gestern im Thüringer Wald unterwegs. Dort haben sich am 1 . November 1936 schreckliche Szenen abgespielt. Eine von Frankfurt kommende Ju52 der Lufthansa wollte auf dem Flugplatz Erfurt landen. Aufgrund einer Fehlpeilung hat die Bodenkontrolle den Piloten die Anweisung gegeben umzukehren, da sie angeblich bereits über den Flugplatz hinaus geflogen sind. Was zu diesem Zeitpunkt keiner wusste: Sie waren noch 20 km vor Erfurt.
Die Piloten haben die JU 52 dann gewendet und sich für die Landung in Erfurt klar gemacht. Dabei sind sie auf 400 Meter Höhe gesunken und dann in die Katastrophe geflogen, denn vor ihnen lag nicht der Flughafen Erfurt sondern der Thüringer Wald mit seiner Bergkette über Tabarz.
Und in die Bergkette sind sie dann ungebremst eingeschlagen, denn der Nebel und die Wolken waren an diesem Tag sehr dicht. Die Maschine hat es teilweise zerrissen und sie ist dann am Boden liegend ausgebrannt. Nur 2 Menschen haben den Absturz überlebt, die anderen sind in der Maschine verbrannt.
Meine Aufgabe war es nun die Absturzstelle ausfindig zu machen. Das war gar nicht so einfach, denn der Unfallbericht enthielt zwar eine Skizze, aber darin waren nur 50 Meter namenloser Weg und die Himmelsrichtung eingezeichnet.
Zusammen mit dem Filmteam haben wir eine alte Dame im Altersheim besucht und diese war als 9 jährige am Unfallort. Sie erzählte auch, dass die Leute an der Stelle noch nach Jahren immer wieder Teile als Souvenier gesucht haben.
Das dumme war, dass die Ortsangaben der Zeitzeugin nicht mit dem im Unfallbericht erwähnten Bergnamen übereinstimmten. Es galt also eine Fläche von ca. 2 km Länge und etwa 800 Meter Breite (theoretisch 1,6 Millionen Quadratmeter) abzusuchen. Bei dem Areal handelte es sich um Tannenwald. Der Boden war durchzogen mit Geäst und hohem Gras. Auf dem gegenüberliegenden Berg befand sich zudem eine großer Sendeturm, der mit mächtig "Dampf" in das Gebiet einstrahlte.
Angesicht der großen Fläche und der absolut knappen Suchzeit (es standen im Prinzip weniger als 4 Stunden Suchzeit zur Verfügung) entschied ich mich den EuroTek PRO zu verwenden. Es ging darum möglichst viel Fläche zu machen und das Flugzeugalu (Leitwert 80 - 82) klar von anderen Signalen im Wald abzugrenzen.
Nachdem ich die SENS von 7 auf 6 reduziert hatte, waren die Störungen des Funkturms weg und der EuroTek PRO lief absolut ruhig. Bereits nach 10 Metern ein erstes Buntmetall. Ich wollte schon jubeln - aber es war "nur" eine Münze. So was konnte ich gar nicht gebrauchen. Es galt das Flugzeug zu finden und nicht irgendwelche Münzen.
Lange Rede kurzer Sinn, nach 2 Stunden war die Trümmerstelle gefunden und das Filmteam lag sich in den Armen. Sie hatten vorher einen riesigen Aufwand betrieben um die Stelle ausfindig zu machen. Ein Pilot hatte mit Hilfe der dokumentierten Funkpeilung versucht den Flugweg der Ju52 zu rekonstruieren - ohne Erfolg. Auch Luftbilder aus den Jahren um 1936 wurden ausgewertet.
Letztendlich hatte die Zeitzeugin in etwa recht behalten. Die Absturzstelle war zwar noch etwa 200 Meter von der gezeigten Stelle entfernt, aber immer noch besser als der Unfallbericht, der wenn man es streng nimmt den falschen Berg beschrieb.
Das Filmteam hat insgesamt 6,5 Stunden gedreht und dabei unzählige Akkus aufgebraucht. Am EuroTek PRO wurde eine Minikamera installiert die, die Bewegungen während des Schwenkens mit aufnahm. Unglaublich welch eine Technik da zum Einsatz kommt. Jedes Metallteil was wir aus dem Boden holten wurde mit gleich 2 Kameras aus unterschiedlichen Richtungen gefilmt.
Am Ende waren wir nochmal bei der alten Dame im Altersheim. Die hat sich vielleicht gefreut, als wir ihr die Teile der JU 52 präsentiert haben. Sie hat uns daraufhin ihr halbes Leben erzählt.
Alles in allem ein geniales Wochenende. Der Film läuft im April 2014.